Die Linie 17
Der 17er:
Floridsdorf - Kagran
Signalgeschichte
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Erklärungen zu den Liniensignalscheiben
Stempel
Liniengeschichte
1912 - 1944 Floridsdorf, Am Spitz - Kagran
1944 - 45 eingeschränkter Betrieb
1945 Hoßplatz - Kagran - Stadlau 1945 - 1946 Hoßplatz - Kagran 1946 - 1961 Floridsdorf, Am Spitz - Kagran 1961 - 1971 Floridsdorf S - Kagran
Ãœber diese Linie
Als erstes elektrifiziertes Teilstück des sogenannten "Großenzersdorfer Astes" der Wiener Dampftramway verkehrte die Linie 17 erstmals im Jänner 1912. In Floridsdorf wendeten die Züge beim Amtshaus Am Spitz, in Kagran wurde in der Donaufelder Straße vor Einmündung in die Wagramer Straße umgekuppelt. In der Hauptverkehrszeit verkehrten zusätzlich kurzgeführte Züge von Floridsdorf zum Hoßplatz und den Lohnerwerken, von 1919 - 1970 gab es außerdem die (nur intern als Linie 17/16 bezeichnete) Frühverbindung zwischen Floridsdorf und Stadlau. Die Strecke war größtenteils eingleisig, bei ihrer Eingliederung ins Straßenbahnnetz gab es nur zwei Ausweichstellen (Dückegasse, Lohnerwerke).
Wie in anderen Teilen Wiens bedingte der Zweite Weltkrieg Betriebseinschränkungen und (wegen schwerer Zerstörungen im Bezirkszentrum Am Spitz) in der unmittelbaren Nachkriegszeit eine Kurzführung ab Hoßplatz und zwischenzeitlich eine Zusammenlegung mit dem Stadlauer Ast der Linie 16. Ab 1946 verkehrte der 17er wieder auf gewohnter Strecke. Änderungen gab es erst in den 1960er Jahren: zunächst wurde 1961 die Endstation vom Amtshaus Am Spitz zum neuerrichteten Bahnhof der Schnellbahn (Schöpfleuthnergasse, heute Franz Jonas Platz) vorverlegt, zwischen 1966 und 1970 verkehrte der 17er nur als Hauptverkehrszeit- oder Sonntagslinie, da in diesem Zeitraum die Linien 217 und 317 über den Kagraner Platz hinaus nach Floridsdorf fuhren. Im Herbst 1971 wurde die Linie 17 auf Autobus umgestellt.
Linienführung heute
Die Strecke zwischen Kagran und Floridsdorf ist die einzige, auf der die Straßenbahn einige Jahre nach der Umstellung auf Autobusbetrieb ein "Comeback" feierte. Die Schienen in der Donaufelder- und Schloßhoferstraße waren auch in den fast auf den Tag genau 11 Jahren nach der Einstellung des 17ers erhalten geblieben (lediglich die Ausweichen wurden unterbrochen), einerseits als Gleisanschluss für den Schienenfahrzeugeproduzenten Lohner (später Bombardier), zum anderen als Betriebsstrecke. Dies erwies sich nach dem Einsturz der Reichsbrücke im August 1976 als vorteilhaft, da der Donaustädter "Inselbetrieb" vom Betriebsbahnhof Vorgarten wochenlang abgeschnitten war.
Seit Herbst 1982, als die U-Bahnlinie nach Kagran verlängert wurde, hat die Straßenbahnlinie 26 die Verbindung nach Floridsdorf übernommen. Die alte Strecke des 17ers wurde zuvor durchgehend zweigleisig ausgebaut. Zwischen 1986 und 1996 verkehrte der 26er sogar wie einst der 17er zwischen Kagran und Floridsdorf, wobei "Kagran" nun der Name der U-Bahnstation beim Donauzentrum ist, während in den 1960er und 70er Jahren der Kagraner Platz gemeint war. Seit 1996 fährt der 26er über Floridsdorf hinaus bis nach Strebersdorf und erreicht mit der Station Am Spitz somit auch die Floridsdorfer Original-Endstelle des 17ers. Ab 2013 soll zusätzlich die neue Linie 25 (unter anderem) den Streckenabschnitt zwischen Floridsdorf und Josef Baumanngasse bedienen.
Bildteil
Der G2 2078 als Linie 17 und ein H1 als Linie 17A stehen in Floridsdorf am Franz-Jonas-Platz. Hinter den beiden Triebwagen fährt aus der anderen Schleife kommend der E 4456 als Schul- oder Sonderwagen vorbei. (Photo: Peter Bader, 04. 04. 1964)
Im April 1964 wartete in der 1961 eröffneten Schleife Schöpfleuthnergasse der H1 2151 mit einem k3-Beiwagen auf die Abfahrt. Heute gibt es hier nach umfangreichen Umbauten immer noch eine, wenn auch anders angelegte Schleifenanlage, die anfänglich einige Monate von der Linie 26 benutzt wurde, dann in einen Dornröschenschlaf verfiel und nun mit der Einführung der Linie 30 eine neue Verwendung gefunden hat. (Photo: Peter Bader, 04. 04. 1964)
Als "Amerikaner" wurde die Type Z bezeichnet. Kein Wunder, stammen diese Triebwagen doch tatsächlich aus den USA. Auf Grund ihrer Breite konnten sie allerdings nur auf bestimmten Linien, vor allem ehemaligen Dampftramwaylinien, bei denen der Gleismittenabstand größer war, eingesetzt werden, wie hier der 4220 auf der Linie 17. (Photo: Peter Bader, 30. 03. 1963)
Der Z 4205 in der winterlichen Schleife Schöpfleuthnergasse. (Photo: Peter Bader, 14. 12. 1963)
Vom selben Tag stammt diese Winteraufnahme des Z 4232. Neu für Wien waren zur Zeit ihrer Inbetriebnahme, als es in Wien ausschließlich Zweiachser gab, vor allem die zweiachsigen Drehgestelle, der damit verbundene höhere Fahrkomfort und die gepolsterten Sitze, deren Rückenlehnen je nach Fahrtrichtung umgelegt werden konnten, sodaß alle Fahrgäste immer in Fahrtrichtung saßen. Wegen der großen Wagenlänge und der mittig angeordneten Scherenstromabnehmer mußten bei engen Bögen an der Fahrleitung sogenannte Z-Sehnen montiert werden, um die große Mittenauslenkung für den Stromabnehmer auszugleichen. (Photo: Peter Bader, 14. 12. 1963)
Der Z 4225 dagegen im Sommer 1964 ebenfalls auf den "Schöpfleuthner'schen Anlagen". Die Türen klappen nach außen auf und die unterste Trittstufe wird ausgeschwenkt. (Photo: Peter Bader, 29. 08. 1964)
Der K 2447 + m2 5205 in der Schloßhofer Straße auf dem Weg nach "Floridsdorf - Schnellbahn". (Photo: Peter Macho, 09. 06. 1971)
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