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Letztes Update: 22.10.2009


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Die mi?gl?ckte Dienstwagenfahrt


Aus meiner Schulzeit im damaligen RG III ab dem Jahre 1954 erinnere ich mich noch gut an das Gleis in der Drorygasse. Damals war die Gleisanlage, soweit sie im ?ffentlichen Stra?enplanum lag, noch komplett vorhanden, so wie sie im Zweiten Weltkrieg wieder in Betrieb genommen worden war, ebenso die Fahrleitung, wurde aber nicht mehr benutzt. In den beiden Gleisen der Strecke 75 lagen Rechtsweichen in die Drorygasse, wo sich fr?her die beiden B?gen vereinigten. Diese Vereinigungsweiche wurde aber vermutlich bereits w?hrend des Zweiten Weltkriegs ausgebaut, soda? nur mehr ein Anschlu? an das Gleis 1 (Rechtsfahren) gegeben war. Der Betrieb spielte sich so ab, da? die Leerz?ge aus Richtung Stadt kommend diese als Federweiche ausgef?hrte Abzweigung ?berfuhren und in die Drorygasse verkehrt hineinschoben.

Das Gleis in der Drorygasse verzweigte sich etwa bei der Hagenm?llergasse auf ein zweites parallelf?hrendes Gleis, dessen Ende ich aber nicht mehr mit Sicherheit angeben kann. M?glicherweise neuerliche Vereinigung vor Einfahrt in das Werksgel?nde oder aber zweigleisige Einfahrt. Die Federweiche im Gleis 1 in der Erdbergstra?e war zu diesem Zeitpunkt und auch noch einige Zeit danach voll funktionsf?hig, was wir in der w?rmeren Jahreszeit bei offenen Fenstern in den Klassenzimmern deutlich h?ren konnten. Die Weiche im Gleis 2 hingegen war in der Geraden verkeilt. Gleissperrsignale waren damals keine angebracht.

Aus diesen Gegebenheiten ist auch der Unfall im Zeitraum zwischen Mai und Oktober 1953 erkl?rbar, wenn auch keinesfalls zu entschuldigen. Damals war es durchaus g?ngige Praxis bei n?chtlichen Gleisarbeiten wie Schwei?en o. ?. mit dem Dienstwagen eben auf dem falschen Gleis zu fahren, um dann nach Passieren des Hindernisses bei der n?chsten Gelegenheit (Parallelweiche, Schn?rstelle) wieder auf das richtige Gleis zu kommen.
In dieser Nacht war ein Triebwagen der Reihe B, die damals noch in Vorgarten stationiert war und der sich zum R?derschleifen in Erdberg befand, in seinen Heimatbahnhof zu ?berstellen. Der Dienstwagen aus VRG war informiert und sollte den Tw am Kai ?bernehmen. Der B-Tw wurde von einem "Lenker" (so die damalige Bezeichnung f?r G- oder G1-Tw, wenn er Kobelverglasung hatte auch "Aquarium") geschleppt. Da auf dem Gleis 2 kurz nach der Lechnerstra?e Schwei?arbeiten im Gange waren fuhr man ?ber die alte Ausfahrt des Bahnhofs ERB zwischen den Hallen 1 und 4 in die Erdbergstra?e und ?ber die anschlie?ende Parallelweiche auf das (falsche) Gleis 1.

So kam es wie es kommen mu?te, niemand dachte an die Federweiche bei der Drorygasse und so landete der Zug entgleist im Eckhaus Drorygasse-Erdbergstra?e. Erheblicher Sachschaden und einige aus dem Schlaf unsanft geweckte Hausbewohner waren die Folge.